Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Geschichte der Photographie wird von Anfang an von einem zweigliedrigen System begleitet: die ungestellt-dokumentarische Photographie auf der einen Seite und die gestellt-inszenierende Photographie auf der anderen Seite. Die Annahme der strikten Trennung von Subjektivität, Inszenierung und Manipulation von Wirklichkeit einerseits und Objektivität, Dokumentation, Authentizität und Abbildtreue gegenüber dem Aufgenommenen andererseits stellt die vorliegende Arbeit kritisch in Frage. Anhand der Entwicklung der Dokumentarphotographie wird chronologisch der Frage nachgegangen, ob sich in den Arbeiten der als bedeutende Dokumentaristen geltenden Photographen ebenfalls bildgestaltende Elemente und inszenierende Praktiken finden lassen. Dazu werden verschiedene Arten dokumentarischer Photographie wie z.B. Kriegsphotographie, sozialkritische Photographie und Pressephotographie aufgegriffen und durchleuchtet. Anhand der Darstellung der Arbeitsweisen bedeutender Vertreter der jeweiligen 'Gattung' und der jeweiligen Epoche sowie anhand von begleitendem Bildmaterial wird die Annahme bestätigt, daß in der sogenannten Dokumentarphotographie von Anfang an arrangierte und konstruierte Elemente eine große Rolle gespielt haben. Zum Vergleich werden Techniken und (Bild-) Beispiele sogenannter Kunstphotographen aufgeführt. Unter dem Aspekt: 'inwieweit ist Photographie überhaupt imstande Wirklichkeit, Objektivität und Wahrheit abzubilden?' werden dabei auch unterschiedliche Standpunkte verschiedener (Kunst-) Theoretiker dargestellt. Am Beispiel z.Z. tätiger Bildjournalisten wird gezeigt, daß die Einmischung in die (Bild-)Wirklichkeit heute ebenfalls ein aktuelles Thema ist. Der Vergleich mit den Arbeiten akademisch ausgebildeter Photo-Künstler (z.B. Bernd und Hilla Becher, Thomas Ruff) ist auch hier wieder interessant, da sich kulturhistorische-dokumentarische Ambitionen und Arbeitsweisen mit ästhetisch-künstlerischen Aspekten vermengen. In den Arbei