Inhaltsangabe:Einleitung: Während ich mir die Frage stellte, welchen thematischen Schwerpunkt ich in einer Diplomarbeit vertiefen wollte, wanderten die für mich tendenziell in Frage kommenden Themen- und Interessenbereiche in der sozialen Arbeit immer wieder zum Themenbereich der künstlerischen Fotografie. Das mag zum einen daran liegen, dass ich mir -neben dem Studium der sozialen Arbeit- ein finanzielles Spielbein als Fotokünstlerin im Bereich der Werbe- und Dokumentarfotografie aufbauen konnte, zum anderen hat mich die Auseinandersetzung mit Fragen bezüglich potenzieller Möglichkeiten einer sinnvollen Nutzung des Mediums Fotografie in der sozialen Arbeit, hin zu einer unterstützenden Einflussnahme auf identitätsstiftende Persönlichkeitsprozesse, seit einiger Zeit beschäftigt. Die Möglichkeit, die eigene Umwelt durch diesen Kasten (Fotoapparat) zu sehen, ihn quasi zwischen mich und meine Welt zu halten, sie dadurch in ihrem Angebot an Informationen zu reduzieren, selbst zu bestimmen, was für mich sehenswert ist und von welcher Perspektive aus ich dieses sehen möchte ist für mich zu einem wichtigen Werkzeug meiner Wahrnehmung geworden. Die Kamera bietet mir ein hohes Potenzial an Selbstbestimmung meiner subjektiven Sehweisen und dadurch auch außerhalb meines künstlerischen Schaffens ein freieres und kreatives Umgehen in (und mit) meiner Lebensumwelt. Das Anliegen dieser Diplomarbeit ist es, genau diese Potenz der künstlerischen Gestaltung mit der Kamera als ein für die soziale Arbeit nutzbarzumachendes Werkzeug herauszustellen. Schwieriger wurde es bei der Recherche nach schon vorhandener wissenschaftlicher Literatur zu dieser Thematik. Die Komplexität des Themenschwerpunktes hat Rose Yvonne Rausch in ihrem Buch Identität- ein Gestaltungsexperiment sehr schön hervorgehoben, indem sie von einem wissenschaftlichen Grenzgebiet zwischen Pädagogik, Psychologie und Ästhetik spricht. Im Bezug auf einen praktischen Nutzen einer Hinführung zum medialen Gestalte