Inhaltsangabe:In dieser Arbeit umfaßt der Forschungsgegenstand drei aktuelle Fotografiebände zu ehemaligen Konzentrationslagern des Nationalsozialismus, die als Teil der Debatte um das Gedenken an den Holocaust eine spezifische Form der Erinnerung bilden. Die Fotografien von Reinhard Matz und Dirk Reinartz entstanden in den Jahren 1987 bis 1992 bzw. 1993. Erich Hartmanns Fotografien sind von 1993/94. Die drei daraus entstandenen Fotografiebände bieten sich, aufgrund einiger wesentlicher Gemeinsamkeiten, für eine vergleichende Betrachtung an. Bei allen Bildbänden handelt es sich um Schwarz-Weiß-Fotografien, die mit einer Kleinbildkamera aufgenommen wurden. Alle Bücher zeigen Abbildungen der gleichen Orte. Darüberhinaus ist die Menschenleere der Fotografien eine auffällige Parallele. Um die unterschiedlichen Positionen der Fotografiebände innerhalb einer deutschen Holocaust-Gedenkkultur einordnen zu können, werden die Bildbände in Kapitel 2 chronologisch vom Anfang bis zum Ende jeden Buches untersucht und vergleichende Bezüge aufgebaut. Die für die weitere Arbeit relevanten Schlußfolgerungen werden am Ende jeder Buchbeschreibung zusammengefaßt. Es lassen sich drei verschiedene Buchkonzeptionen erkennen, die ihrerseits von drei unterschiedlichen visuellen Strategien unterstützt werden und zu differierenden Standpunkten führen. Im Bildband Stumme Zeugen von Erich Hartmann wird über die Reihenfolge der Fotografien eine abgeschlossene Geschichte aus der Sicht des ehemaligen Opfers erzählt. In dem Buch totenstill mit Fotografien von Dirk Reinartz und Texten von Christian Graf von Krockow ergibt sich die Betroffenheitsperspektive eines Westdeutschen Nachgeborenen aus der Text mit Bild verschränkten Konzeption. In Die unsichtbaren Lager von Reinhard Matz hingegen wird die Perspektive eines Nachgeborenen der zweiten Generation über eine Widmung des Fotografen angezeigt, die sich am Anfang des Buches befindet. Aufgrund der von mir getätigten Auswahl des Forschungsgege